In fast allen Bundesländern hast Du als Angestellter die Möglichkeit, Bildungsurlaub zu machen. Dieser Urlaub dauert fünf Tage und dient Dir dazu, Dich beruflich weiterzubilden. Voraussetzung für die Genehmigung ist, dass Du eine anerkannte Fort- und Weiterbildung absolvierst. Spannenderweise muss die nicht zu Deinem Beruf passen, sondern kann auch Deiner mentalen Gesundheit dienen. Wir verraten Dir, ob wirklich jeder Arbeitnehmer Bildungsurlaub machen darf und worauf Du achten musst.
Ist Bildungsurlaub in ganz Deutschland erlaubt?
Von 16 Bundesländern in Deutschland bieten dir 14 die Möglichkeit und das Recht, einmal pro Jahr fünf Tage Bildungsurlaub zu nehmen. Kommst Du zum Beispiel aus dem kleinsten Flächenland, findest Du im Netz mehr Informationen über den Bildungsurlaub im Saarland. Viele Arbeitnehmer wissen nichts von ihrem Recht, sie absolvieren zwar Weiterbildungen in der Firma, lassen sich aber nicht für eigens gewählte Fort- und Weiterbildungen freistellen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund nennt Zahlen. Hiernach sind 77 Prozent aller Arbeitnehmer grundlegend an Weiterbildungen interessiert, aber maximal zwei Prozent nehmen Bildungsurlaub. Lediglich in Sachsen und Bayern gibt es den Anspruch nicht.
Welche Arten von Bildungsurlaub gibt es?
Bei Bildungsurlaub denkst Du an stickige Schulungsgebäude und langweilige Theorie, von der am Ende nur Dein Arbeitgeber profitiert? Moderne Anbieter gewähren deutlich mehr Abwechslung, sodass Dein Bildungsurlaub nicht nur Bildung, sondern auch echten Urlaub mitbringt. Hier ein paar Beispiele, was Du für Dich, Dein Wissen und Deine mentale Fortbildung machen kannst:
- Sprachkurse im Ausland für alle Sprachlevel
- Seminare zur Stressbewältigung im Ausland
- Resilienz Trainingskurse beim Segeln
- Kurse für ein positives Mindset am Meer
- Yoga-Fortbildungen für weniger Stress im Job
- Gesundheitsfasten für mentale Stärke
Du siehst schon anhand der Auswahl, dass Du nicht nur langweilige Schulungen zur Auswahl hast, sondern auch Bildungsurlaube, die Dich als Person voranbringen. Sprachkurse finden meist im jeweiligen Land statt. Wenn Du Französisch als neue Sprache lernst, reist Du für fünf Tage nach Frankreich. Wenn Du Deine Resilienz festigst oder Dich beim Fasten von Altlasten befreist, erlebst Du diese Bildungsurlaube oft in Urlaubsregionen. Ob Du Dein neues Mindset beim aktuellen Arbeitgeber einsetzt oder später in eine andere Firma wechselst, ist Dir überlassen.
Muss mein Arbeitgeber Bildungsurlaub gewähren?
Wenn es keine betrieblichen Gründe gegen einen Bildungsurlaub gibt und Du in einem berechtigten Bundesland wie dem Saarland lebst, muss Dein Arbeitgeber sein „Go“ geben.
Voraussetzung ist, dass Du den Antrag mindestens sechs Wochen vor Beginn Deiner Bildungsveranstaltung einreichst. Außerdem muss der von Dir gewählte Kurs anerkannt sein. Ablehnungen durch den Arbeitgeber sind unter bestimmten Umständen erlaubt. Wenn gerade das halbe Team krank ist oder zum Zeitpunkt Deiner geplanten Maßnahme die Hälfte der Belegschaft im Sommerurlaub ist, kann eine Ablehnung erfolgen.
Dein Arbeitgeber muss Dir die Gründe für die Ablehnung schriftlich darlegen, sodass Du unter Umständen sogar anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen kannst.
Tipp: Sprich vor der Antragstellung mit Deinem Arbeitgeber und erkläre ihm, welchen Kurs Du besuchen möchtest. Ihr könnt gemeinsam besprechen, zu welcher Zeit ein Ausfall von fünf Tagen am ehesten möglich wäre. Das spart beiden Seiten unnötigen Ärger und Du musst nicht mit einer Ablehnung rechnen.
So finanzierst Du Deinen Bildungsurlaub
Dein Arbeitgeber muss Dich zwar freistellen, Dir aber den Bildungsurlaub nicht bezahlen. Die kostenpflichtigen Kurse fallen Dir zur Last, Du kannst sie aber in der nächsten Steuererklärung als Bildungsmaßnahme anmelden.
Während der gesamten Maßnahme erhältst Du weiterhin Deinen Lohn, sodass Du nicht schlechter gestellt bist als ohne Urlaub.
Je nach Bundesland kannst Du einen Zuschuss beantragen, einen Bildungscheck oder auch einen Zuschuss Deiner Krankenkasse. Bildungsmaßnahmen dienen der Weiterbildung und oft auch dem Erhalt der körperlichen und geistigen Gesundheit. Die Krankenkassen erkennen Maßnahmen an, die als Gesundheits- und Präventionskurse deklariert werden können. Je nach Kasse kannst Du bis zu 75 Euro Zuschuss bekommen und für Deinen Bildungsurlaub verwenden.
