Apps selbst programmieren – wie geht das?
In früherer Zeit wurden Programme lediglich für PCs als Plattform programmiert. Hier mussten die Programmierer sich nicht sonderlich auf die Darstellungsweise kümmern, da diese trotz unterschiedlicher Bildschirmgrößen meist vom Betriebssystem geregelt wurde. In heutiger Zeit nutzen viele ein Smartphone oder Tablet. Neben speziellen Betriebssystemen wirken sich die kleineren Bildschirme hier schon gravierender auf eine richtige Darstellungsweise aus. Daher stellt die Programmierung von Apps in heutiger Zeit einen ganz eigenen Bereich dar, der nachfolgend kurz vorgestellt werden soll.
Was sind Apps eigentlich?
Bei einer App handelt es sich um ein normales Computerprogramm, welches jedoch in erster Linie auf einem Mobilgerät, wie einem Smartphone oder Tablet ausgeführt wird. Mittlerweile werden aber auch die auf PCs verwendeten Anwendungsprogramme als App bezeichnet. Eine App bietet jedoch eine größere Kommunikationsmöglichkeit als ein herkömmliches Computerprogramm. So kann diese zum Beispiel auf die Sensoren eines Smartphones zugreifen. Apps werden auf dem Smartphone ausschließlich über den Touchscreen bedient.
Ebenso muss die App auf verschieden großen Bildschirmen darstellbar sein. Hier ist von einer responsive App die Rede. Um dies zu verwirklichen, stehen dem Programmierer eine Vielzahl an Hilfsmitteln und Tools zur Verfügung. Wer sich für das Programmieren interessiert, der kann nach einiger Zeit auch selbst eigene Apps erstellen.
Auf die richtige Planung kommt es an
Auch wenn nur eine nicht so komplexe und relativ kleine App zu entwickeln ist, gehört hierzu immer ein nicht unerheblicher Programmieraufwand. Das Ziel wird immer sein, dass die App später im AppStore oder Play-Store veröffentlicht wird. Zunächst ist es wichtig zu wissen, für welche Plattform eine App erstellt werden soll. Eine einzige App für alle Geräte gibt es nicht. Jeder Hersteller setzt hier auf ein eigenes Betriebssystem. Während bei PCs zwischen Windows, Linux oder MacOS unterschieden wird, gibt es bei Smartphones und Tablets die beiden großen Betriebssysteme Android und iOS.
Apps für Android-Endgeräte
Android stammt vom bekannten Suchmaschinenanbieter Google und ist das wohl am häufigsten vertretene mobile Betriebssystem. Viele renommierte Markenhersteller setzen auf Android. Wenn eine App für dieses Betriebssystem veröffentlicht worden ist, so befindet sich diese dann im sogenannten Google Play-Store. Nach dem Download kann die App installiert werden. Als Entwickler muss man sich vorab bei Google anmelden. Nach Zahlung einer Gebühr können die eigenen Apps zum Download kostenlos bzw. zum Verkauf angeboten werden. Der Play-Store behält vom Verkaufspreis meist eine kleine Provision zurück. Wichtig zu wissen ist, dass für Android-Apps gute Kenntnisse in Java und über das Android-SDK erforderlich sind.
Apps für iOS-Endgeräte
Nutzer von iPhones, iPads und iPods benötigen das Apple Betriebssystem iOS. Nur Apple selbst nutzt dieses Betriebssystem. Die Apps sind im sogenannten Apple AppStore zu finden. Auch hier muss sich der Programmierer als Entwickler anmelden und eine jährliche Gebühr bezahlen. Beim Verkauf von Apps profitiert Apple ebenfalls von einer Provision. Im Gegensatz zu Android wird zum Programmieren ein Apple Macintosh Computer und die Programmierumgebung XCode benötigt. Diese Apps werden dann mit der Programmiersprache Objective-C oder Swift programmiert. Wer folglich für Apple iOS spezielle Apps entwickeln möchte, der kommt nicht umher, dass er sich mit einem Apple Rechner und dessen Software auskennt.
Die richtige Idee
Nachdem die Plattform gewählt ist, sollte im Grunde auch schon die zündende Idee für eine neue App stehen. Wer sich im AppStore oder Play-Store umschaut, der wird schnell feststellen, dass es für die meisten Probleme schon viele Apps gibt. Dennoch kann es nicht schaden, eine eigene Version auf den Markt zu bringen. Ob sich damit jedoch viel Geld verdienen lässt, kann im Vorfeld nur selten gesagt werden. Jedenfalls kann auf diese Weise das Erlernte einer Programmiersprache geübt werden. Dieses Wissen kann später für neue Apps genutzt werden.
Ein einfacher Einstieg ist möglich
Wenn die Idee geboren ist, kann es im Grunde auch schon losgehen. Es werden auf dem Markt viele Baukasten-Systeme angeboten, die mit einer grafischen Benutzeroberfläche und einer einfachen Handhabung punkten. Diese erstellen den benötigten Programmcode im Hintergrund. Für die ersten Versuche reichen diese Baukästen vollkommen aus. Für Android gibt es zum Beispiel die Tools appTITAN, iBuildApp sowie AppYourself. Nicht alle Baukastensystem sind kostenlos erhältlich. Nach einer Registrierung lassen sich diese Tools sofort nutzen. Häufig werden schon Vorschläge und Vorlagen unterbreitet, wie damit eine Unternehmens-App optisch ansprechend gestaltet werden kann. Nicht unerwähnt bleiben soll, dass einige Baukasten-Anbieter recht hohe Gebühren nehmen, wenn die App umfangreicher und funktioneller ausfallen soll. Nachteilig ist meist auch, dass der im Hintergrund produzierte Quellcode nicht einsehbar und veränderbar ist.
Profis greifen zu native Apps
Native Apps werden mit den Programmiersprachen des Herstellers geschrieben. Hier muss zunächst die Programmiersprache erlernt werden. Bei der Umsetzung erfordert dies eine Menge Zeit und Geduld. Hilfreich sind entsprechende Tutorials, die es auch online im Internet gibt. Wie zuvor erwähnt, gehört beim Android-Betriebssystem Java zu den bevorzugten Programmiersprachen. Um bestimmte Programmiersprachen zu erlernen, eignen sich nach wie vor Fachbücher. Es gibt sogar spezielle Literatur, die sich mit der App-Erstellung beschäftigt. Hier finden Sie unter anderem viele Beispiel-Apps, die mit eigenen Ideen erweitert werden können.
Späterer Plattformwechsel nur schwer möglich
Wer eine App zum Beispiel für das Betriebssystem Android erfolgreich programmiert hat, der kann diese leider nicht auch auf dem iPhone anbieten. Es gibt so gut wie keine Konvertierungsprogramme, sodass für das Betriebssystem iOS die App mit denselben Funktionen erneut programmiert werden muss. Ob sich dieser Aufwand lohnt, hängt von der App-Idee und dem möglichen Verdienst ab. Wer Zeit und Muße hat, kann diesen Weg beschreiten und seine Android-App erneut in eine iOS-App umschreiben. Wegen verschiedener Programmiersprachen müssen jedoch umfangreiche Kenntnisse vorhanden sein.
Fazit
Wer selbst Apps schreiben und anbieten möchte, der muss sich zuvor für eine der beiden Plattformen iOS oder Android entscheiden. Am einfachsten lassen sich Apps mit einem Baukastensystem erstellen. Hier muss jedoch auf mögliche Folgekosten geachtet werden. Wer jedoch die Zeit hat, der kann sich auch mit den richtigen Programmiersprachen beschäftigen und Zeile für Zeile seine App programmieren. Bis diese dann einwandfrei läuft, vergehen jedoch in aller Regel viele Stunden. Übrigens lassen sich die meisten selbst programmieten Apps auch ohne Hochladen auf den Server von Play-Store oder AppStore testen. Erst wenn alles wunschgemäß läuft, sollte die eigene App veröffentlicht werden.